aus der Rheinischen Post vom 13.01.2000

75 Jahre St.Sebastianus-Schützen Wersten

In Gaststätten um Mitglieder geworben

Mit rund 700 Gästen feierten die Werstener St.Sebastianer ihr 75jähriges Bestehen. Während das Titularfest normalerweise mit einem zünftigen Frühschoppen im Pfarrheim begangen wird, ließen sich die Schützen zum Jubiläum nicht lumpen: Gefeiert wurde in einem großen Festzelt auf der Opladener Straße. Angefangen hatte alles im Jahre 1924: Damals legten die Wirte des Stadtteiles in ihren Gaststätten Listen aus, um Mitglieder für den geplanten Werstener Schützenverein anzuwerben. Bereits ein Jahr später trafen sich 65 Gründungsmitglieder in der ehemaligen Gaststätte Hambitzer (heute "Lindentor") und riefen den Verein ins Leben. Das erste Schützenfest fand vom 11.bis zum 13.Juli 1926 statt; den Königspokal stiftete der damalige Düsseldofer OberbürgermeisterDr.Robert Lehr. Die Mitgliederzahl war inzwischen auf 261, die sich in elf Gesellschaften zusammengefunden hatten, angestiegen.
Von 1941 bis 1946 ruhte wegen der Kriegswirren das Vereinsleben. Erst am 6.Juni 1946 gab die Militärregierung die Genehmigung zur Wiederaufnahme des Brauchtums. Erster Vorsitzender war damals Peter Haferkamp, nach dem heute das traditionelle Schießen im Frühjahr benannt ist. Zum Auftakt der Jubiläumsfeier zogen die St.Sebastianer nach dem Kirchgang mit einem Fackelzug durch den Ort, bevor sie zu den Klängen der Tambour-und Fanfarencorps geschlossen einmarschierten.Von nun an übernahm Werner Bendels mit seiner Big Band das musikalische Zepter. Unterbrochen wurde er nur von Fred Bolz, der sein Publikum in die Welt der Magie entführte.Der offizielle Teil beschränkte sich auf drei Auszeichnungen: Wilhemine Hänsdieke, Heino Hollmeyer und Günter Feld wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt.        mkö